Entweder – oder? Besteht nicht das ganze Leben aus dieser Abwägung? Oder ist „sowohl als auch“ die bessere Lösung? Beim Thema Reisen ist das nicht anders. Auch hier gilt es viele Dinge, Vorlieben, Entscheidungen abzuwägen, um für sich das Beste herauszuholen. In der Rubrik „Entweder – oder?!“ fragen wir jeweils verschiedene Reiseblogger nach ihrer Meinung zu ganz unterschiedlichen Themen des Reiselebens. Weiter geht es heute mit „iPhone oder Spiegelreflexkamera?“
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iPhone oder Spiegelreflexkamera? Sara und Marco, Love & Compass
Die Frage ist für uns ziemlich schnell beantwortet: Weder noch. 😉
In unserem Reisegepäck kannst du dafür eine Systemkamera finden. Um genau zu sein die Sony Alpha 6000. Eine Systemkamera ist deutlich kompakter und leichter als die meisten Spiegelreflexmodelle und schießt trotzdem hervorragende Fotos!
Außerdem war für uns von Anfang an klar, dass wir keinen „Totschläger“ im Gepäck dabei haben wollen, sondern einen handlichen Fotoapparat, der schnell verstaut aber auch schnell wieder ausgepackt ist.
iPhone oder Smartphone kommt bei uns gar nicht in die Tüte, wenn es um Fotos geht. Auch wenn Handykameras die letzten Jahre wirklich einen krassen Sprung nach vorne gemacht haben, können sie noch lange nicht mit einer vollwertigen Kamera mithalten.
Wir haben einen hohen Qualitätsanspruch an unsere Schnappschüsse und erwarten von einer Kamera bestimmte Möglichkeiten, die bis jetzt noch kein Smartphone erfüllen kann. Die Kamera unseres Handys verwenden wir nur ab und zu für Instagram Stories oder wenn wir schnell Freunden und Eltern ein Bild schicken wollen. Alle Blogfotos sind dagegen mit der Systemkamera aufgenommen.
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Marc, Reisezoom
Da ich Apple noch nie leiden konnte, stellt sich für mich die Frage nach dem iPhone nicht. Obwohl es tolle Fotos macht – das muss ich zugeben! Aber das gilt auch für Smartphones mit Android als Betriebssystem.
In ein, zwei oder drei Jahren werde ich die Frage vermutlich mit »Smartphone« beantworten, denn bei den Kameras der kleinen Alleskönner wird sich noch einiges tun. In der Zwischenzeit gibt es Smartphones mit Dual-Kameras, die schon viele Nachteile herkömmlicher Smartphone-Kameras auffangen können. Trotzdem ist mir das Smartphone noch nicht gut genug, außerdem ist mir die Bedienung allein über den Touchscreen zu umständlich.
Da ich viel mit meinen Kindern unterwegs bin, will ich aber auch nicht ständig eine große Systemkamera mit mir herumschleppen. Meine Lösung sind deshalb Edelkompaktkameras. Das sind Kompaktkameras mit relativ großem Sensor, einem lichtstarken Objektiv und leider auch gesalzenem Preis.
Die Leistung überzeugt mich dafür auf ganzer Linie. Aktuell bin ich mit einer Lumix LX15 unterwegs, einen Ticken besser finde ich aber die Canon G7 X Mark II. Wenn es ganz klein sein soll, empfehle ich dir eine Canon G9 X Mark II und wenn du auf einen Sucher nicht verzichten willst eine Sony RX100 III, IV oder V.
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Lisa & Philipp, Imprintmytravel
Als ambitionierte Reise- und Fotografieblogger zählen wir uns generell zu den Verfechtern der Spiegelreflexkameras, auch wenn viele Kollegen mittlerweile auf System- und hochwertige Kompaktkameras umgestiegen sind.
Wir sind trotzdem immer noch davon überzeugt, dass uns die Spiegelreflexkamera die bestmöglichen Ergebnisse und die meisten Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung der Bilder bietet.
Wir fotografieren alles im RAW-Format und experimentieren auch sehr gerne mit Langzeitbelichtungen und Fotos unter schwierigen Bedingungen. Da sind wir einfach mit einer Spiegelreflexkamera und ihrem großen Sensor am besten bedient. Speziell unter schwierigen Bedingungen bietet eine Spiegelreflexkamera immer noch die beste Bildqualität – besonders natürlich im Vergleich mit einem Smartphone.
Das Handy haben wir trotzdem immer dabei, sei es, wenn wir auf einer Tour unterwegs sind, wo es zu gefährlich wäre die Kamera mitzunehmen, z.B. bei einem Reitausflug, oder um einfach nur Schnappschüsse für die Daheimgebliebenen zu machen, die man schnell über Whats App und Facebook teilen kann.
Auch sind wir der Meinung, dass eine Spiegelreflexkamera nicht automatisch bessere Fotos macht. Ein guter Fotograf wird auch mit einem Smartphone immer noch bessere Fotos machen als ein Amateur mit einer teuren DSLR, die er nicht bedienen kann.
Wer DSLRs nutzt, sollte sich bewusst sein, dass man sich einiges an Know-How und Technik aneignen muss, um das Maximum aus der Kamera herausholen zu können. Wer zusätzlich noch im Rohformat fotografiert, sollte auch den Arbeitsprozess der Bildbearbeitung nicht unterschätzen, der einige Stunden in Anspruch nehmen kann. Dafür wird man dann mit einzigartigen Ergebnissen belohnt!
Wir möchten unsere DSLRs daher nicht missen, auch wenn es einiges an Zusatzgewicht im Reisegepäck bedeutet!
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iPhone oder Spiegelreflexkamera? Jenny & Sebastian, 22places
iPhone oder Spiegelreflexkamera?
Gute Frage! Unsere Antwort ist ganz klar: Weder noch! Das liegt allerdings nur daran, dass wir kein iPhone haben und von einer Spiegelreflexkamera mittlerweile auf eine spiegellose Systemkamera umgestiegen sind.
Aber um mal auf die grundsätzliche Frage zu kommen: Wir finden, dass beides seine Berechtigung hat. Da die Fotografie ein sehr wichtiger Teil unseres Blogs und unserer Arbeit ist, wäre es für uns undenkbar, nur mit dem Smartphone zu fotografieren. Eine richtige Kamera, egal ob mit oder ohne Spiegel, bietet einfach noch viel mehr Möglichkeiten.
Die Smartphones holen aber immer weiter auf und für den Gelegenheitsknipser reicht die Qualität der Aufnahmen vollkommen aus. Wenn wir mal unsere Kameras nicht dabei haben, machen wir auch regelmäßig Fotos mit unserem Smartphone und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Wenn man ein Auge für Motive hat und die Grundlagen der Bildgestaltung beherrscht, dann sind tolle Fotos definitiv auch mit dem Smartphone möglich.
Das kann man übrigens prima in unserem Online-Fotokurs lernen.
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Carina und Christian, Travelography
Für uns ist die Antwort ganz klar: beides. Sowohl die Spiegelreflex als auch das Smartphone sind auf unseren Reisen immer im Gepäck und ergänzen sich prima.
Das Smartphone nutzen wir hierbei häufig für spontane Momentaufnahmen: ein Foto vom Frühstück oder ein Bild aus dem Flugzeug beispielsweise. Die Spiegelreflexkamera hingegen nutzen wir, wenn wir vor spannenden Motiven stehen oder Aufnahmen in besonderer Qualität machen wollen.
Das kann z.B. ein Wasserfall sein, den wir mit einem Graufilter belichten oder Astrofotos vom nächtlichen Sternenhimmel, wofür besonders lichtstarke Objektive benötigt werden. Solche Aufnahmen sind derzeit mit Smartphones unmöglich.
Zu Dokumentationszwecken hingegen eignet sich das Smartphone auch wunderbar. Damit halten wir häufig zusätzlich fest, wie es hinter den Kulissen aussieht und es erinnert uns an den Moment, in dem das Foto entstand.
Wir glauben jedoch, dass sich auf dem Kameramarkt einiges ändern wird und sind gespannt, wie es in Zukunft sein wird.
Titelbild: Unsplash.com