Eine Drohne liefert spektakuläre Bilder und Videos. Die Erfindung des Minifliegers ermöglicht großartige Einsatzmöglichkeiten. In immer mehr Bereichen des Lebens kommen Drohnen zum Einsatz, sind nützlicher Helfer für Behörden, Naturschützer, Forscher, fungieren mitunter sogar als Lebensretter.
Allerdings werden Drohnen auch gerne vom Militär verwendet. Aber eine Drohne stellt per se kein Kriegswerkzeug dar, sondern ist erst einmal nur ein Fluggerät ohne Besatzung.
Navigiert werden Drohnen entweder durch interne Programme (computergesteuert) oder durch Menschenhand per Funksteuerung. Im Bereich der funkferngesteuerten Hobby-Drohnen, also einer Art Mini-Hubschrauber, begegnet einem am häufigsten der Quadrocopter (vier Rotoren).
Wo kommt eine Drohne überall zum Einsatz?
- Beobachtung/Überwachung größerer Menschenmengen (Veranstaltungen)
- Überwachung von Gletschern und deren Entwicklung
- Zählen von Wildtieren in Naturparks
- Vermessungen in Land- und Forstwirtschaft
- Als Helfer/zur Suche bei Rettungseinsätzen (z.B. in schwer zugänglichem Gebiet)
- Bei Katastrophen (Suche/Rettung/Vermessung/Kartierung)
- Beobachtung und Bekämpfung von Waldbränden
- Forschung (z.B. Beobachtung von Vogelschwärmen und deren Verhalten)
- Überwachung des Straßenverkehrs
- Inspektion von Großanlagen (Brücken, Solar- und Windkraft, Stromleitungen, Pipelines
- Überwachung und Messung von Strahlungswerten
Interview mit einem Drohnen-Profi
Und nicht zu vergessen: Sie liefern für Reisefotos und -filme spektakuläre neue Optionen und werden deshalb bei Reisejunkies immer beliebter. Alles Wissenswerte dazu erklärt Francis vom Reiseblog my-road im Interview. Als Einstieg, zum Staunen und Träumen schon mal das Video der beiden, das sie auf Bali gedreht haben:
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„Perspektiven, die noch keiner gesehen hat“
Bina und Francis sind seit Januar 2015 auf Weltreise. Mit ihrem Baby, wie sie sagen, einer DJI Phantom 2. Bestückt mit einer GoPro 4 lassen sie ihre Drohne in den herrlichsten Ecken dieser Welt aufsteigen und machen mit dem Quadrocopter atemberaubende Fotos und Filme, die auf ihrem Blog my-road.de zu sehen sind. Dort finden die Leser auch jede Menge Tipps und Tricks zu allen Fragen, die rund um das Thema Drohne auftauchen. Im Interview verrät uns Francis, warum eine Weltreise mit einer Drohne im Gepäck so viel Freude macht und was es beim Einsatz des Quadrocopters alles zu beachten gibt.
Hi Francis! Durfte Euer Baby heute schon fliegen?
Nein leider noch nicht. Wir sind gerade in Bangkok und in Städten fliegen wir nicht so oft. Unser Fokus liegt eher auf Landschaftsaufnahmen.
Wie oft habt Ihr die Drohne im Einsatz?
Wenn wir nicht gerade in einer Metropole unterwegs sind, dann fliegen wir 2-3 Mal am Tag.
Immer die Drohne mit herumschleppen, dann alles aufbauen und flugbereit machen, dann wieder alles abbauen. Ist es für Euch den Aufwand wert? Gerade als Backpacker will man es doch eigentlich so leicht und einfach wie möglich haben …
Ganz klares Ja! Die Aufnahmen sind wirklich grandios und wir sind oftmals die ersten, die überhaupt bestimmte Sehenswürdigkeiten aus der Luft filmen. Somit zeigen wir Perspektiven, die noch niemand zuvor gesehen hat.
Wie schwer ist denn das gute Stück, was braucht Ihr an Zubehör und wie transportiert Ihr das Ganze?
Die Drohne selbst wiegt mit Kamera knapp 1,5 Kilogramm. Für den Transport haben wir einen speziellen Drohnen-Rucksack, der ideal für unsere Bedürfnisse ist. An Zubehör haben wir ein sogenanntes First-Person-View System mit im Gepäck, das uns während der Flüge ermöglicht, am Boden die aktuelle Kamera-Perspektive im Livestream zu verfolgen. Dazu sind ein Monitor und speziell angefertigte Antennen notwendig. Zusätzlich haben wir zwei Ersatzakkus, einen Polfilter für die GoPro sowie Propeller-Schützer dabei.
Ich stell mir das lustig vor: Du kommst mit so einem Mini-Fluggerät am Flughafen zur Sicherheitskontrolle und darfst erst mal erklären, dass das weder eine Bombe noch sonst irgendeine Bedrohung ist. Was habt Ihr diesbezüglich schon alles erlebt?
Am Anfang unserer Weltreise hatten wir vor den Gepäckkontrollen den meisten Respekt. Das hat sich mittlerweile gut gelegt, denn bisher hatten wir keine nennenswerten Schwierigkeiten.
Zum Standard-Prozedere an den europäischen Flughäfen gehört mittlerweile ein Sprengstofftest. Eine lustige Begebenheit hatten wir in Indien. Nachdem die Sicherheitsleute unseren Drohnen-Rucksack durchleuchtet hatten, brach ein wenig Hektik aus. Mit ratlosen Gesichtern wollten die Herren dann wissen, was wir da transportieren. Als ich gesagt habe, dass es ein Spielzeug ist, entspannte sich die Atmosphäre sofort und in einem Buch wurden unsere Namen mit dem Vermerk „Toy“ eingetragen. Danach durften wir weitergehen.
Während der Transport einer Drohne erlaubt ist, sieht das bei der Nutzung schon wieder ganz anders aus. Dort gibt es ja viele Vorschriften und eine ziemlich große Grauzone, was rechtlich in Ordnung ist und was nicht. Was darf man auf keinen Fall bzw. was sollte man auf alle Fälle vermeiden, wenn man eine Drohne fliegt?
Die Gesetze unterscheiden sich von Land zu Land. Deswegen sollte sich jeder Drohnen-Pilot vor der Abreise in ein anderes Land genau über die Bestimmungen vor Ort informieren. Wir haben dazu in unserem Blog eine sehr umfangreiche Liste mit internationalen Drohnen-Gesetzenveröffentlicht.
Unabhängig davon muss jeder Pilot den gesunden Menschenverstand walten lassen und dafür Sorge tragen, dass niemand in Gefahr gebracht bzw. in seinen Persönlichkeitsrechten eingeschränkt wird. Konkret heißt das z.B.: nicht in der Nähe von Flughäfen fliegen, nicht auf fremde Privatgrundstücke eindringen und den Kopter nur in Sichtweite betreiben.
Ist der Einsatz eines Quadrocopters mit Kamera in Hinsicht auf die Persönlichkeitsrechte der Menschen nicht problematisch? Ich habe kürzlich meinen Nachbarn, der so ein Ding im Wohngebiet geflogen hat, sanft darauf hingewiesen, dass ich mir nicht so gern von ihm mein Schlafzimmer filmen lasse. Wie seht Ihr dieses sensible Thema?
Natürlich ist es ein absolutes Tabu in die Privatsphäre anderer Menschen einzudringen. Ich hoffe, dass solche Vergehen die absolute Ausnahme bleiben und konsequent geahndet werden.
Ist es eigentlich nicht tabu, einen Film online zu stellen, wenn die Drohne zum Beispiel am Strand über Menschen geflogen ist, oder kommt es nur darauf an, ob die Menschen darauf exakt erkannt werden können?
Nach meinem juristischen Verständnis wird es erst dann problematisch, wenn die Personen auf dem Video erkennbar sind. Wir versuchen aber ohnehin von Vornherein zu vermeiden, dass wir Menschen in ihrem Urlaub mit unserer Drohne stören. Dazu stehen wir auch mal ein paar Stunden eher auf, damit wir die Ersten am Strand sind. Kurz nach dem Sonnenaufgang ist das Licht sowieso am besten.
Wie reagieren denn andere Reisende auf Eure Aufnahmen?
Bisher haben uns nur positive Reaktionen erreicht. Es lässt sich nicht immer vermeiden, dass andere Menschen in der Nähe sind, wenn wir mit unserer Drohne starten. Die meisten Leute reagieren sehr neugierig und wollen ganz viele verschiedene Dinge wissen. Wie viel kostet eine Drohne? Wo veröffentlichen wir die Videos? Wie hoch können wir fliegen? Ich finde es schön, dass die Akzeptanz für die neue Technik so groß ist.
Die Verbindung zu einer Drohne kann abreißen und sie muss irgendwo notlanden, oder sie stürzt ab oder fliegt irgendwo dagegen. Was ist Euch in der Hinsicht schon alles passiert und wie schützt man sich vor solchen Missgeschicken?
Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, ist bei einem verantwortungsvollen Umgang mit der Drohne ziemlich gering. Wir hatten daher auch noch keine Zwischenfälle zu verzeichnen. Das liegt unter anderem auch daran, dass wir vor jedem Start den Flugort genau analysieren: Befinden sich Hindernisse wie Stromleitungen oder Bäume in der Nähe der Flugbahn? Aus welcher Richtung kommt der Wind? Sind Menschen oder Tiere in der Nähe, die wir gefährden könnten? Könnten Sendemasten in der Nähe unseren Empfang stören? Ist ein Flughafen in der Nähe? Sobald wir nur an einem Punkt zweifeln, bleibt der Kopter im Rucksack.
Die Motive, die Eure fliegende GoPro liefert, sind ja phänomenal. Luftaufnahmen von wunderschönen Reisterrassen, Stränden, Vulkanen, Tempelanlagen und Seen entfachen beim Betrachter nochmal eine ganz andere Wirkung als das klassische Foto. Freut Ihr Euch jedes Mal aufs Neue über diese großartige technische Möglichkeit?
Die Begeisterung ist bei uns nach wie vor riesig! Allein die Tatsache, dass ich immer neue Flugmanöver erlerne und die Wirkung bei verschiedenen Motiven ausprobieren kann, lässt keine Langeweile aufkommen.
Wer Eure Fotos oder Filme sieht, denkt wahrscheinlich sofort: „So ein Ding brauche ich auch!“ Sind Drohnen DAS große Ding im Bereich Reisefotografie und Film – und ist das eine begrüßenswerte Entwicklung?
Solche spontanen Reaktionen hören wir tatsächlich oft, allerdings lässt die Euphorie bei vielen schnell nach, wenn wir vom Umfang unserer Ausrüstung sprechen. Es sind nicht viele Touristen bereit, so viel Zeit in die Einarbeitung zu stecken und anschließend das ganze Equipment bei tropischen Temperaturen mit sich herumzuschleppen. Deshalb glaube ich, dass Drohnen nicht das große Ding sind. Und das ist auch gut so, denn so sind überwiegend erfahrene Piloten mit einem Kopter unterwegs.
Die Drohnen sind ja nicht gerade geräuscharm. Muss ich in Zukunft befürchten, dass an den flauschigsten Ecken der Erde plötzlich ein Quadrocopter über mich hinwegknattert? Zum Beispiel wenn ich beim Angeln in Finnland am See sitze oder in Schottland auf der Isle of Islay gerade gemütlich ein Glas Whisky am Meer trinken will?
Ich denke, solche Situationen werden die Ausnahme bleiben. Und ich sehe es eher positiv, dass die Kopter gut zu hören sind. So kann die Technologie schwerer für Schnüffeleien missbraucht werden.
Vielen Dank, Francis, für das Interview!
Noch ein weiteres Beispiel gefällig? Hier kommt zum Abschluss noch ein Drohnen-Video mit großartigen Landschafts- und Tempelaufnahmen in Hampi/Indien.
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Bildnachweis:
Titelbild: © Depositphotos.com/Alexander Kolomietz
Restliche Fotos: www.my-road.de