Studienreisen

Studienreisen: Immer her mit den Museen!

Was sind Studienreisen?

Hätte es zu Zeiten von Goethe schon Anbieter wie Studiosus gegeben, er hätte seine Bildungsreisen nach Italien sicher dort gebucht. Ganz der Tradition der Bildungsreisen verpflichtet, ist eine Studienreise weit mehr als nur Urlaub. Qualitative Gruppenreise mit der Extraportion Wissen, das ist die Devise!

Studien- oder auch Kulturreisen sind Gruppenreisen mit einem festgelegtem Reisethema und fachlich qualifizierter Reiseleitung. Auf den Spuren der Renaissance in der Toskana, zu den Anfängen der Weltreligionen nach Jerusalem oder auch Vogelbeobachtungsreisen nach Costa Rica: Die Themen der Studienreisen sind vielfältig.

Doch wo es bei Gruppenreisen reicht, sich in den Bus zu setzen und die Landschaft zu genießen, wird bei Studienreisen ein wenig mehr von den Teilnehmern erwartet. Kulturelles Interesse wird vorausgesetzt, damit alle Fakten und Anekdoten rund um die Medici, den Baustil der Alhambra oder die Kultur der Ticos auf fruchtbaren Boden fallen.

Während bei normalen Gruppenreisen zwei Programmpunkte am Tag genug sind, geht es bei Studienreisen ambitionierter zu: Besuch der Kathedrale am Morgen, mittags in die zeitgenössische Ausstellung der Kunsthalle, am Nachmittag ein Vortrag im Stadtmuseum. Und am Abend nach dem Essen noch in die Oper.

Ausruhen? Das kann man nach dem Urlaub.

Die Studienreise steht und fällt mit dem Reiseleiter. Statt gefälliger Plaudereien und netten Witzchen tut der Reiseleiter alles, damit die Teilnehmer Experten in Landeskunde und Kultur werden. Er glänzt mit Fachwissen, kann alle Fragen beantworten und nichts macht ihn glücklicher als intelligente Rückfragen.

Wer sich jetzt dunkel an Klassenfahrten mit lustlosen Referaten erinnert fühlt, liegt falsch. Die Kulturreisenden sind mit Feuereifer dabei! Schließlich sind die Kulturexperten nicht nur zum Spaß hier, sondern um einen guten Eindruck bei Reiseleiter und Mitreisenden zu machen.

Vorteile von Studienreisen

Wer schon alle Kurse in der Volkshochschule belegt hat und sein erworbenes Wissen durch praktische Erlebnisse vor Ort untermalen will, der ist mit Studienreisen gut bedient. Wem die Gespräche mit dem Partner auf Dauer zu langweilig sind, der findet bei Studienreisen nette Unterhaltung. Hier wartet stets jemand für ein kleines Fachgespräch unter Experten.

Damit man sich voll und ganz auf die Kultur und das Weiterbilden konzentrieren kann, wird alles andere arrangiert. Man muss lediglich zur richtigen Zeit am Treffpunkt sein, um den Rest kümmert sich der Reiseleiter: die Fahrten zu den Ausgrabungsstätten, die Tickets für die Kathedrale und die Wahl des Restaurants – alles schon organisiert. Mit Nebensächlichkeiten wie Transfer oder gar Öffnungszeiten muss sich hier kein Teilnehmer herumärgern.

Stattdessen kann man sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren:

  • Mit dem Nachbarn über korrekte Regentschaftsjahre der italienischen Herrscherfamilien diskutieren
  • Beweisfotos vor der Mona Lisa für die Freunde vom Golfclub schießen
  • Sich lautstark über die Jugendlichen in den vorderen Reihen beschweren
  • Dem Ehepaar im Bus von den letzten Studienreisen nach Afrika und Irland vorschwärmen
  • Mit der Ehefrau streiten, ob bei der Dresdenreise letztes Jahr „Don Quixote“ oder „Die Zauberflöte“ in der Semperoper aufgeführt wurde

Das schöne an Studienreisen: Man ist so ganz unter Gleichgesinnten. Keine nervigen Familien mit Kleinkindern, keine Kunstbanausen. Bereistes Bildungsbürgertum mit großer Ahnung von Kultur.

Nachteile von Studienreisen

Wer Lust auf Entspannung hat, der ist hier falsch. Bei Studienreisen gibt es weder Ausschlafen noch gemütliche Abende. Hier ist alles streng getaktet. Um 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr Abfahrt, danach ein kulturelles Highlight nach dem anderen. Schließlich gilt es nichts zu verpassen und so viel Wissen wie möglich aufzusaugen.

Wer nicht gerne in Schlangen steht und Menschenmassen nicht leiden kann, könnte bei Studienreisen Schwierigkeiten bekommen. So kann es schon einmal passieren, dass man gefühlt die Hälfte der Reise damit verbringt, in Warteschlangen auf den Einlass zu warten. Und hat man es dann in die Kathedrale St. Denis geschafft, ist es gar nicht so leicht, die wunderschönen Bauelemente zu bestaunen. Denn die anderen 10.000 Kulturinteressiertem versperren einem gerne mal die Sicht.

Wer von langen Erklärungen und zu vielen Details schnell gelangweilt ist, der wird bei Studienreisen aus dem Gähnen nicht mehr herauskommen.

Der Reiseleiter gibt sich nicht mit einem Überblick zufrieden. Je mehr Zahlen und Details, umso besser!

Für wen ist das was?

Studienreisen sind ideal für alle,

  • für die der Baedeker-Reiseführer die liebste Lektüre ist
  • die zu alt sind oder keine Lust haben, ihre Reisen individuell zu planen
  • die auch nach dem zehnten Museum noch Lust auf Kunst haben
  • die gerne unter Gleichgesinnten sind
  • die für Qualität auch gerne tiefer in die Taschen greifen

Für wen ist das eher nichts?

Studienreisen sind weniger geeignet für alle,

  • die schon von Dokumentationen im Fernsehen gelangweilt sind
  • die gerne spontan in den Tag hineinleben
  • die Party machen wollen statt Kulturprogramm erleben
  • die lieber günstigen All-inklusive-Cluburlaub machen
  • die kleine Kinder haben oder unter 50 sind

Wer schreibt Interessantes zum Thema Studienreisen?

Ulrike von bambooblog reist gerne individuell nach China. Trotzdem weiß sie auch die Vorteile von Studienreisen zu schätzen. Hier gibt es ihre Einschätzung dazu:
Komfortabel mit der Gruppe

Foto: Unsplash.com