„Grüne und saubere“ Spiele in Peking – Fiktion oder Realität?

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Die Organisatoren versprechen klimafreundliche Winterspiele in Peking. Doch die Umweltsünden im Zusammenhang mit dem Großevent sind eklatant.

Die Organisatoren versprechen klimafreundliche Winterspiele in Peking. Doch die Umweltsünden im Zusammenhang mit dem Großevent sind eklatant. Wie nachhaltig werden die Wettkämpfe im Reich der Mitte?

Beim Flug über das Skigebiet in Yanqing kommt nur wenig Wintersport-Romantik auf. Graue Berge, kaum Schnee – nur ein schmales weißes Band zieht sich durch die Landschaft. Unzählige Kanonen sorgen für tonnenweise künstlichen Schnee und dafür, dass die olympischen Alpin-Wettbewerbe ausgetragen werden können. Experten haben aber längst weitere Umweltsünden der chinesischen Gastgeber ausgemacht.

„Diese Winterspiele werden die unnachhaltigsten Spiele aller Zeiten sein“, mutmaßt die Geografieprofessorin Carmen de Jong von der Uni Straßburg im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Es sei einfach „zu viel im Spiel, was Wasser angeht, Bodenverlust, CO2-Ausstoß und so weiter“.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sieht das anders. Es sollen „grüne, offene und saubere“ Winterspiele werden, heißt es in einem Nachhaltigkeitskonzept aus dem Mai 2020. Insgesamt plant das IOC mit Gesamtemissionen von rund 1,3 Millionen Tonnen CO2 für das Event. Der Hauptanteil soll sich aus den errichteten Wettkampfstätten und dem Verkehr zusammensetzen.

Dabei rücken die chinesischen Organisatoren die umweltfreundlichen Aspekte der Spiele in den Fokus. So soll der Individualverkehr zu den Sportstätten weitestgehend mit Elektro- oder wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen bewältigt werden. Die bei den Wettkämpfen verwendete Energie komme zu hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen, es werde kein Grundwasser für die Schneeproduktion genutzt. Auch die Wiederverwendung von Olympia-Bauten der Sommerspiele 2008 gehört zum Konzept.

„Dass das Thema Nachhaltigkeit im Fokus steht, ist zunächst einmal positiv zu sehen. Jedoch ist es aus meiner Sicht der falsche Ansatz, einen per se großen und negativen Fußabdruck nachträglich oder über Ausgleichsmaßnahmen zu reduzieren“, sagt Stefan Wagner von der Initiative „Sports for Future“. Die Spiele in Peking blieben trotz der Bemühungen im Kern umweltschädlich.

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Bildnachweiß: © Depositphoto – IMAGINECHINA LIMITED (Skizentrum Xiaohaituo-Berg)