Trotz Warnungen locken Länder wie Irak oder Syrien Urlauber an

Rubrik Fremd gelesen in der Welt

Nordkorea, der Irak und Syrien gelten nicht gerade als klassische Urlaubsziele. Doch die Pandemie scheint „Dark Tourism“, also Reisen in gefährliche Länder, zu befördern. Reiseveranstalter, die sich darauf spezialisiert haben, sehen darin kein Problem.

Die Fotos, die Shane Horans Webseite schmücken, sagen eigentlich alles. Eines zeigt die Zitadelle von Aleppo. Das Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert thront über der vom Krieg stark in Mitleidenschaft gezogenen Altstadt. Über dem Portal hängt die syrische Fahne, daneben ein Porträt von Diktator Baschar al-Assad.

„Syrien hat eine unglaubliche Geschichte“, sagt Horan. „Jetzt, wo weite Teile des Landes sicher sind, wollen wir den Menschen seine Schönheit und die Herzlichkeit der Bewohner zeigen.“ Wobei er mit „sicher“ jene Teile Syriens meint, die (wieder) unter Kontrolle des Assad-Regimes stehen. Das Auswärtige Amt sieht die Sicherheitslage anders und warnt ausdrücklich vor Reisen nach ganz Syrien.

Horan, 36 Jahre, weit gereist, veranstaltet Pauschalreisen. Doch nicht im herkömmlichen Sinn. Mit seinem Unternehmen Rocky Road Travel bietet er Reisen in einige „der am wenigsten besuchten und missverstandensten Länder der Welt“ an. „Es sind Orte, die noch nicht vom Massentourismus heimgesucht wurden“, sagt Horan. Das, was der gebürtige Ire anbietet, ist kein Chichi. Derzeit hat der Wahl-Berliner ein knappes Dutzend Länder im Programm, darunter der Irak, Jemen, Nordkorea, Pakistan, Somalia, Südossetien, Südsudan und ab März Syrien.

Privatreisen nach Syrien organisiert Horan schon seit 2019. „Aber es ist die erste Gruppenreise, die ich dorthin anbiete“, erläutert er. Seine „Essential Syria Tour“ startet Anfang März. Der Preis für sieben Tage: 1195 Euro. Flug, Verpflegung und Visa-Gebühren kosten extra. Das Programm sieht dann so aus: am 4. März Abholung in Beirut, Libanon. Danach Transfer zur syrischen Grenze. Von dort geht es weiter mit einem Privat-Pkw nach Damaskus. In einer Woche besuchen seine Gäste dann Damaskus, Homs, die ehemalige Kreuzritterburg Krak des Chevaliers, die Wüstenstadt Palmyra und Aleppo. Am Ende geht es auf dem Landweg zurück nach Beirut.

Irak und Pakistan für Urlauber trotz Corona offen

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Bildnachweiß: © Depositphoto – Krzysztof Zablocki (Krak des chevaliers, Festung in Syrien)