Island, die isolierte Insel im Nordatlantik, beheimatet eine Tierwelt von bemerkenswerter Vielfalt und Anpassungsfähigkeit. Die extremen Bedingungen der Umgebung haben im Laufe der Jahrhunderte eine einzigartige Flora und Fauna hervorgebracht, die auf diese raue Insel abgestimmt ist.
Polarfüchse: Die unbestrittenen Einheimischen
Polarfüchse, auf Isländisch „Melrakki“ genannt, sind die einzigen einheimischen Landraubtiere Islands. Ihre Vorfahren wanderten während der letzten Eiszeit über eine Eisbrücke aus der Arktis ein und blieben auf der Insel, als das Eis vor über 10.000 Jahren schmolz. Diese faszinierenden Tiere haben sich perfekt an das raue Klima und die begrenzte Nahrungsquelle Islands angepasst. Heute sind sie eine einzigartige Attraktion, insbesondere im Naturreservat Hornstrandir im Nordwesten der Insel, wo sie in geschützter Umgebung leben.
Schafe: Die harten Überlebenskünstler
Schafe sind nicht nur Nutztiere auf Island, sondern auch ein wichtiger Teil der Kultur und Geschichte der Insel. Die ersten Siedler brachten diese widerstandsfähigen Tiere vor über 1000 Jahren mit sich, und sie haben sich im Laufe der Zeit perfekt an die extremen klimatischen Bedingungen angepasst. Mit einer Population von mehr als 370.000 übertrifft die Anzahl der Schafe auf der Insel die der Menschen um ein Vielfaches. Diese genetisch isolierte Rasse liefert nicht nur Fleisch, sondern auch Wolle, die für den berühmten Islandpullover verwendet wird.
Vogelparadies Island: Ein Eldorado für Ornithologen
Island ist ein wahres Paradies für Vogelliebhaber, mit fast 400 nachgewiesenen Vogelarten. Von majestätischen Seeadlern bis hin zu den putzigen Papageitauchern bietet die Insel eine erstaunliche Vielfalt gefiederter Bewohner. Besonders berühmt sind die Vogelfelsen von Látrabjarg in den Westfjorden, wo Tausende von Seevögeln, darunter der namensgebende Papageitaucher, brüten. Diese Felsen sind ein beeindruckendes Zeugnis für die reiche Tierwelt Islands und ein Hotspot für Ornithologen aus aller Welt.
Wale: Die majestätischen Giganten der Meere
Die Gewässer rund um Island sind die Heimat einer beeindruckenden Vielfalt von Walen. Über zwölf Arten, darunter Buckelwale, Blauwale, Zwergwale und Pottwale, können vor den Küsten Islands beobachtet werden. „Whale Watching“ hat sich zu einer beliebten touristischen Aktivität entwickelt, bei der Besucher die Möglichkeit haben, diese majestätischen Kreaturen in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Húsavík im Nordosten von Island gilt als eines der besten Ziele für Walbeobachtungen in Europa, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, diese faszinierenden Giganten in Aktion zu sehen.
Rentiere: Die Einwanderer aus Norwegen
Die Geschichte der Rentiere auf Island ist eine faszinierende Anekdote. Im Jahr 1771 schenkte der dänische König dem Volk Islands 13 Rentiere, in der Hoffnung, dass sie sich in der unwirtlichen Umgebung vermehren und die Fleischversorgung der Bevölkerung erleichtern würden. Allerdings verlief die Zucht nicht wie erwartet, und die Rentiere siedelten sich wild im östlichen Hochland und Nordosten von Island an. Heute leben sie dort in freier Wildbahn, sind jedoch schwer zu beobachten, insbesondere außerhalb der Wintermonate.
Die Tierwelt Islands: Ein Schatz der Natur
Die Tierwelt Islands ist ein lebendiger Schatz der Natur, der von Anpassungsfähigkeit, Überlebenskampf und erstaunlicher Vielfalt geprägt ist. Von den ursprünglichen Polarfüchsen bis zu den majestätischen Walen repräsentiert jede Art einen einzigartigen Aspekt der Insel. Island bewahrt weiterhin seine natürlichen Schätze und bietet Reisenden die Möglichkeit, diese faszinierende Tierwelt zu erkunden. Tauchen Sie ein in die reiche Vielfalt der Tierwelt Islands und erleben Sie die Schönheit und Einzigartigkeit dieser abgelegenen Insel hautnah.
Titelbild: © Foto von redcharlie | @redcharlie1 auf Unsplash