Miami ist die südlichste Millionenstadt der USA und ein Traumort für Touristen und Einheimische. Vor allem Miami Beach klingt nach Glamour pur. Angefangen hat es mit den Künstlern und Schriftstellern, die hier ihre Muße und Inspiration fanden. Von ihnen ist Ernest Hemingway sicherlich der berühmteste. Der „Papa“ der Stadt ist bis heute präsent. In seiner Lieblingsbar Sloppy Joe’s findet jedes Jahr ein Look-Alike-Wettbewerb statt. Miami, das sind heute aber vor allem die Schönen und Reichen, die diesen Ort für sich entdeckten. Söhne und Töchter, die bei 26 °C Durchsnittstemperatur die wundervollen Stränden und heißesten Partys genießen. Alles dreht sich ums Aussehen, Beachlife und Party.
Doch gerade dieses Miami will dafür sorgen, dass die Stadt grüner wird. Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist eines der Top-Themen der Stadt und die ersten Schritte kann man schon erkennen. Zum Beispiel direkt an der Hauptattraktion, dem Strand. Plastikbecher, Essen „to-go“ auf Styropor oder Plastik? Fehlanzeige, zumindest weitgehend. Wegwerfprodukte sollen von nun an der Vergangenheit angehören. Große Mülltonnen animieren dazu, den Müll wegzuwerfen, statt liegenzulassen. Dass es sich dabei nicht um eine freundliche Erinnerung an die Kinderstube handelt, verdeutlicht das Bußgeld. Rund 1500 Dollar sollen fällig sein, wenn man beim „Rummüllen“ erwischt wird.
Auch im Nahverkehr von Miami werden die Weichen in Richtung Nachhaltigkeit gestellt:
Der Metromover ist eine ferngesteuerte, elektrische Bahn auf Stelzen, die durch die Innenstadt fährt und das kostenlos. Zum Lifestyle der Besucher gehört aber auch längst das coole Beachcruiser-Rad. Auch klimafreundliches Bauen, der Einsatz von Sonnenkollektoren und Sensibilisierung regionale Produkte sind Teil der grünen Welle. Auch im Tourismus ist das Thema Nachhaltigkeit ein angesagtes. Immer mehr ökologisch nachhaltige Tourismusangebote gibt es, besonders für das Umland, die Everglades und Florida Keys Das Ziel: Besucher für einen sorgfältigeren Umgang mit kostbaren Ressourcen zu sensibilisieren. So machen sich immer mehr Besucher unmotorisiert auf Entdeckungstour, zu Fuß mit Gummistiefeln, mit dem Kajak oder Fahrrad. Mit dabei sind Experten wie Biologen, Botaniker oder Historiker, die für den Lerneffekt sorgen.
Aber auch in der Stadt lohnt es sich, sich zu Fuß auf den Weg zu machen. So zum Beispiel im Art-Deco-District in Miami Beach. Die Straßen von der 5th Street nördlich des Dade Boulevards und vom Atlantik westlich zur Biscayne Bay, sowie der Ocean Drive und die Washington Street sind gesäumt mit rund 800 pastellfarbenen Gebäuden mit wunderschönen Fassaden. Am Straßenrand stehen Oldtimer, aus den Bars an der Promenade am Ocean Drive klingen Jazz-Klänge und Straßenmusiker geben an jeder Ecke ihr Bestes. Hier wurden sie alle gedreht, die Szenen für Filme, Bilder für Postkarten geschossen. Hier gibt es die meisten Bars, Restaurants und Clubs von Miami Beach.
Doch Miami mit der Downtown und Miami Beach ist auch Ausgangspunkt für das Umland. Die Stadt ist eingerahmt von zwei Nationalparks, den Everglades mit den Sumpflandschaft im Westen und dem nahen Biscayne National Park. Doch als erste lockt die meisten der weiße Sandstrand. Mit den Luxushotels im Rücken lassen sich mit etwas Glück beim Sonnenbaden vielleicht sogar ein paar Delfine erblicken.
Doch apropos Strand: Der 16 Kilometer lange Strandabschnitt rund um South Beach kostet jedes Jahr rund 3 Millionen Dollar. Um den Strand zu erhalten braucht man Sand, der vorher auf dem Meeresgrund gesammelt wurde. Doch die Quellen versiegen und nun bringen Trucks Sandmassen aus den Everglades. Eine logistische und finanzielle Mammutaufgabe.
Titelbild: © Depositphoto – Giovanni Gagliardi