Der Big Ben im Elisabeth Tower, Westminster Abbey, Tower Bridge – Wer die Top-3-Sehenswürdigkeiten von London gesehen hat, ist noch lange nicht fertig. Im Gegenteil: Das richtige London fängt hier erst an.

London ist keine Stadt, die mit einem Wochenendtrip abgehakt ist. Egal, wie oft man kommt, es gibt immer noch mehr zu entdecken. Wir haben uns auf drei Themen konzentriert, die wir besonders lieben: Aussicht, Märkte, schöne Viertel.

Westminster Bridge/Big Ben im Sonnenuntergang

London von oben: Die schönste Aussicht auf die Stadt

Eine Stadt von oben sehen, gehört einfach zu einem Städtetrip dazu. Wer hoch oben auf einer Aussichtsplattform steht und auf die Dächer und Brücken schaut, der spürt spätestens hier, dass es “Klick“ macht. Wir haben uns auf die Suche nach den schönsten Plattformen, Dachterrassen und Hügel der Stadt gemacht.

1. SkyGarden
Unser erster Tipp ist der SkyGarden und hier ist Name Programm. Auf der Spitze eines Wolkenkratzrers, hoch oben in der Luft befindet sich ein Garten mit Aussichtsplattform, Restaurants und Bar. Zu finden ist Londons höchster öffentlicher Garten im 35. Stock des Fenchurch Street Towers, der aufgrund seines Aussehens auch liebevoll Walkie-Talkie genannt wird.

Einfach reinspaizeren funktioniert allerdings nicht. Man muss sich auf der Website vorab anmelden und mit etwas Wartezeit rechnen.

Wer allerdings eine Reservierung im Restaurant hat, der darf an der Schlange vorbei. Es ist also eine Überlegung Wert, den Besuch mit einem Abendessen zu verbinden. Wenn sich die Dunkelheit langsam über die Stadt legt, ist es hier oben sowieso am schönsten. Der Außenbereich schließt unter der Woche zwar gegen 18 Uhr, am Wochenende ist allerdings bis 21 Uhr offen.
Infos: https://skygarden.london/

2. The Roof Gardens
Ein ähnliches Konzept verfolgt „The Roof Gardens“ oberhalb der Kensington High Street. Allerdings ist diese Dachterrasse auf dem Dach des ehemaligen Kaufhauses „Derry and Tom’s“ noch ein kleiner Geheimtipp. Man meldet sich an der Lobby an und dann führt der Weg nach oben in ein kleines Paradies. Gärten im spanischen und englischen Stil, die Landschaftsarchitekt Ralph Hancock schon vor 80 Jahren anlegte verwandeln diesen Ort in eine ganz eigenen Welt. Das Beste: Sogar Flamingos leben hier oben, als wäre es das natürlichste auf Welt auf einem Londoner Hochhausdach zu leben. Bei Lounge-Musik geht es hier in erster Linie entspannt zu. Also ein echter Tipp für kleine Auszeiten vom Trubel.
Infos: http://www.virginlimitededition.com/en/the-roof-gardens

3. Primrose Hill
Wer London von einem Hügel aus bewundern will, der wandert den Primrose Hill hinauf, der sich im Norden des Regent’s Parks befindet. Picknickdecke einpacken, Snacks kaufen und dann heißt es: Ausblick genießen.

Die Aussicht gilt mit einem 360° Blick als eine der schönsten der Stadt.

Kiteflieger lieben den Hügel und so kann man zusätzlich den Kitern bei Flugmanövern zuschauen. Wer genau hinhört, der hört sogar die Vögel aus dem nahegelegen Zoo singen. Idylle pur, mitten in der Stadt!

Was für ein Blick auf die MegaCity!

 

 

Die gleichnamige Umgebung ist als Wohngebiet bei Prominenten beliebt und hat eine große Auswahl an Pubs und Bars. Es lohnt sich also, den Abend in einer der angrenzenden Straßen zu beginnen.

Londons Märkte – Wo sich Nachbarn und Touristen tummeln

Ein Stückchen Käse probieren, eine Portion Fish and Chips essen, in Vintage-Kleidern stöbern oder Handwerkskunst bewundern – Auf den Märkten einer Stadt kommen alle zusammen. Bewohner machen ihre Erledigungen und Touristen kaufen Souvenirs. Durch die Gassen der Märkte schlendern, Gerüche und Gewimmel, all das sorgt für eine einmalige Atmosphäre. Wir haben die schönsten Märkte versammelt, von Food- bis Flohmarkt.

1. Der Klassiker: Borough Market
Bereits im Jahr 1014 wurde der Markt neben der London Bridge erwähnt, somit gehört der Borough Market zu den ältesten Märkten der Stadt. Man kann es sich lebhaft vorstellen wie die Menschen früher hier ihren Fisch oder Getreide gekauft haben. Auch heute gibt es hier noch alle Arten von Lebensmitteln und alles, was das Herz eines Genießers begehrt: Erstklassige Produkte, Essensstände oder Blumen. Am besten kommt man zum Mittagessen und betrachtet bei einer Portion Fish and Chips das Geschehen. Adresse: 8 Southwark St, London

Ein typischer Marktstand

2. Für Kreative: Brick Lane Market
Der Brick Lane Market ist ein kreativer Flohmarkt, der jeden glücklich macht. Hier gibt es auf einer riesigen Fläche Vintage-Kleidung, Designermode, Antiquitäten und Street-Food. Wer nach ausgewählten Stücken für den Kleiderschrank oder Töpferkunst sucht, wird hier genauso glücklich, wie jemand, der Lust auf Siebdruck-Shirts und Burger hat.
Die Brick Lane selbst ist voller Street-Art und man kann auch den ein oder anderen Banksy entdecken. Das ehemalige Armenviertel, das später durch die Morde von Jack the Ripper berüchtigt wurde, ist heute eines der angesagtesten Viertel der Stadt mit viele Restaurants, Galerien und Läden.
Adresse: 91 Brick Ln

3. Afrikanische und Karibische Vibes: Brixton Market
Auf dem Brixton Market weht ein anderer Wind: Dem Londoner Nieselwetter wird hier mit afro-karibischen Vibes getrotzt. Kochbananen, Couscous und Yams-Wurzeln bringen Abwechslung in die Food-Märkte der Stadt. Doch auf dem Markt gibt es nicht nur exotische Leckereien, auch Stoffe, Dekoartikel und Haushaltswaren gibt es hier. Was den Brixton Markt so besonders macht, ist sein Kiezflair: Hier kennt man sich und es geht eine Nummer gemütlicher zu als auf vielen anderen Märkten der Stadt. Die Nachbarschaft und der Markt zeigen wie gut die Mischung der Kulturen funktioniert und von kreativen und leckeren Erzeugnissen profitiert. Ein absoluter Geheimtipps für den Snack zwischendurch!

Die schönsten Stadtviertel Londons: Von Notting Hill bis Shoreditch

Soho, Camden, East End – Was gestern „in“ war, ist morgen wieder „out“. Die Szeneviertel wechseln, Hipster kommen und gehen. Wir stellen drei Viertel in London vor, die ganz unterschiedlich aber in jedem Fall einen Besuch Wert sind. Von romantisch bis hip, lebhaft und alternativ.

1. Romantisches Notting Hill
Notting Hill – dieser Name geht runter wie Öl, vor allem Fans des gleichnamigen Films mit Julia Roberts und Hugh Grant. Und denen sei verraten: Das Viertel ist wirklich so schön! Bunter Häuserfassaden, kleine Boutiquen, Antiquitätenhändler und Cafés befinden sich in den pittoresken viktorianischen Häusern. In Notting Hill scheint die Zeit ein wenig langsamer zu vergehen und so schlendert man langsam durch die geschwungen Straßen, stöbert in Geschäften, nimmt sich die Muse zum Fotografieren und trinkt ein oder zwei Kaffees. Bekannt ist der Stadtteil auch für den Antiquitätenmarkt auf der Portobello Road. Hier kommen alle Liebhaber von antiken Möbeln und hübschem Allerlei auf ihre Kosten.

2. Hippes East End. Shoreditch und Hoxton
Da Camden zu touristisch ist, muss etwas Neues her. Die Antwort: East End. Im Osten der Stadt trifft sich in den Vierteln Shoreditch oder Hoxton, alles was hip und trendy ist. Das Multikulti-Viertel hat einiges zu bieten: Kunst, Kultur und Kulinarisches. Mit der Aufwertung von bestimmten Vierteln läuft es immer gleich: Günstige Arbeiterviertel ziehen Künstlern an. Es entstehen Bars, Galerien und Geschäfte und plötzlich ist aus dem heruntergekommen Stadtteil der nächste Szenebezirk geworden. Genauso auch in Shoreditch. Zuerst kamen Künstler und Studenten ins Arbeiterviertel, die leerstehende Häuser und günstige Mieten nutzen. Nun gibt es schräge Bars, Designer-Läden und alternative Clubs.

An der Hauptstraße Whitechapel hatte einst Jack the Ripper sein Unwesen getrieben, heute stehen hier teuer renovierte Lofts und der angeblich beste Club der Stadt, das „Shoreditch House“.

Von A wie Antiquitäten bis Z wie Zen-Bedarf in Esoterikläden gibt es im East End alles. Wer Second-Hand shoppen will, der geht in „This Shop Rocks“ auf der Brick Lane, wer neue Pop-Up-Shops kennenlernen will, besucht den Boxpark, wo in Schiffscontainern ein Independant-Laden an den anderen gereiht ist. Hoxton ist das Mekka für junge Londoner und Trendsetter aus aller Welt.

Ganz ungefährlich: Der Ceralien – Killer

 

 

Wo einst Romeo und Julia uraufgeführt wurde, wird heute zum Beispiel im „Queen of Hoxton“ getanzt. Wechselnde Murals und Graffitis lokaler Künstler und eine bunte Dachterrasse locken Scharen junger Leute hierher. Im Sommer gibt es BBQ, im Winter ein großes Tipi mit Bar und Grill.

Infos: http://queenofhoxton.com/

 

3. Covent Garden: Der Hotspot
Covent Garden ist ganz sicher kein Geheimtipp. Jeder, der in London ist, ist auch im Stadtteil Covent Garden. Von hier aus lassen sich viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß erkunden. Big Ben, Westminster, London Eye oder Piccadilly Circus – all das ist zu Fuß zu erreichen. Die Lage des Viertels direkt an der Themse war de ideale Ort für die Römer, um ihre Siedlung Londinium zu errichten. Im Mittelalter wurde das Land dem Konvent von Westminster angesiedelt, um Obst und Gemüse anzubauen und zu verkaufen. Heute gibt es noch immer reges Markttreiben, allerdings weniger mit Gemüse als mit Souvenirs, Handwerk oder Kleidung. Die Atmosphäre in Covent Garden ist entspannt, trotz der vielen Touristen.

Straßenkünstler, Markt und kleine Rückzugsorte machen Covent Garden zu einem schönen Ort für Entdeckungstouren.

So ist zum Beispiel der Neals’s Yard in der Nähe der Monmouth Street ein wunderbarer Ort zum Zurückziehen.

Herrlich bunte An- und Aussichten

Inmitten der Großstadt befindet diese kleine Oase mit viel Grün, kleine Cafés und ausgefallenen Läden. Die Innenhöfe sind ein idealer Zwischenstopp zum Covent Garden Market oder eine willkommene Verschnaufpause auf dem Weg zurück.

4. Buntes Soho mit Chinatown
Bunt, bunter, Soho – Das beliebteste Ausgehviertel der Stadt lockt vor allem junge Leute. Soho verspricht lustige Abend in Schwulenkneipen, bei Stand-Up-Comedy oder in feuchtfröhlichen Pubs. Das Viertel, das in Brechts Dreigroschenoper zum Schauplatz wurde, lebten früher die Bohemiens.

In den 60er-Jahren war hier das Herz der Swing-Bewegung.

Heute sind die meisten Kreativen weiter gezogen, doch das Flair des Viertels hat sich bis heute gehalten: offen, bunt und lebensfroh. Ebenfalls in Soho gelegen ist Londons Chinatown.

Elusteres Treiben unter Lampions

Auch wenn das chinesische Viertel recht übersichtlich ist, überzeugt es mit Atmosphäre. Bunte Lampions, günstig und gute Restaurants und das mitten im Zentrum. Wer als Lust auf Dumplings oder Ente hat, der ist hier genau richtig. Und zum Schlendern, lädt Chinatown sowieso immer ein.

Welche Dachterrassen, Märkte und Viertel sind eure Tipps? Mögt ihr es lieber klassisch oder findet ihr die alternativen Spots der Stadt interessanter? Verratet uns eure liebsten Orte in der Lieblingsstadt an der Themse!

 

 

Bestenliste (Ressourcen auf ReiseZutaten):

Taschen

 

Bildnachweis:
Titelbild: © Depositphoto – SUNG KUK KIM

Westminster Bridge: © Depositphoto – Iakov Kalinin

Primrose Hill: © Depositphoto – Dan Talson

Marktstand: © Depositphoto – Alena Kravchenko

Ceralien Killer: © Depositphoto – Alena Kravchenko

Neals Yard: © Depositphoto – Christian Mueller

Chinesische Lampions: © Depositphoto – Ben Gingell