Kochen unterwegs: Outdoorküche beim Camping und Wandern
Wer seinen Urlaub im Zelt, Wohnwagen oder Campermobil verbringt, weiß, was es heißt, minimalistisch zu kochen. Ob Camping oder Wandern – Outdoorküche bedeutet kochen mit minimalem Aufwand. Dass das Ganze aber abwechslungsreicher als Ravioli, Tütensuppe und Dauerwurst sein kann, beweisen wir heute mit der Genussreise „Outdoorküche“.
Kochen beim Wandern und Campen: Das gehört zum Equipment Wandern oder mit dem Rad
Die Devise lautet: leicht, platzsparend, einfach und sättigend. So sind die beliebtesten Nahrungsmittel und Gerichte haltbar und sättigend wie Salami, Tütensuppen oder Nüsse. Abwechslungsreich und gesund geht anders. Wo im Wohnmobil noch Platz für Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln und Kartoffeln sowie Geschirr ist, muss man sich den Platz im Rucksack gut einteilen.
So beschränkt sich die Wander-Ausstattung der Outdoorküche in den meisten Fällen auf einen Gaskocher mit leichtem Topf. In Outdoorgeschäften gibt es ultraleichte Modelle, deren Deckel man auch als Pfanne nutzen kann. Dazu Göffel, also ein Multibesteck und eine Alutasse für den morgendlichen Kaffee. Ein Taschenmesser, mit dem man auch Korken oder Dosen öffnen kann und fertig ist die Minimalausstattung.
Outdoorküche mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen
Im Camper oder Wohnwagen gibt es meist eine kleine Küche mit etwas mehr Platz als im Rucksack. Zur Grundausstattung gehören ein oder zwei Töpfe, einen großen für Nudeln oder Kartoffeln und optional einen kleinen für Sauce sowie eine Pfanne. Ein Sieb, eine Schüssel, ein Schneidebrettchen und Alufolie. Zusätzlich braucht man noch ein paar bruchsichere Teller, Besteck und ein multifunktionales Taschenmesser.
Nahrungsmittel für unterwegs
Was genau nimmt man an Nahrungsmitteln am besten mit auf die Reise? Wir haben die Antwort. Unsere Empfehlungen gelten allerdings nur als Inspiration. Schließlich weißt du am besten, was dir schmeckt.. Für alle, die wandern oder mit dem Rad unterwegs sind: Wähle aus den genanten Tipps das aus, was du gut tragen kannst.
Für den Geschmack: Gewürze, Essig, Öl
Fangen wir mit den Gewürzen an. Was sowohl für den Urlaub im Camper als auch für Wanderer gilt: Packe die Gewürze in kleine Behälter. Für den Rucksack sind kleine Dosen wie die von Tic- Tac ideal geeignet. Fülle einfach deine Lieblingsgewürze und Zucker in die kleine Döschen und verpacke sie sicher im Zip-Beutel.
Auch Suppenwürfel sorgen für viel Würze und das besonders kompakt verpackt. Tomaten- oder Paprikamark lässt sich mit einigen Gewürzen zu einer schnellen Sauce verarbeiten, also einpacken! Öl und Essig darf in keiner Outdoorküche fehlen. Am besten eignet sich ein neutrales Pflanzenöl wie Rapsöl und Weißweinessig in einer kleineren Flasche verpackt. Greife bei Milch und Butter auf haltbare Alternativen zurück. Milch kannst du entweder in kleine Behälter abfüllen oder auf Kaffeeweisser oder haltbare Kaffeesahne zurückgreifen. Bei Butter gibt es Alternativen in Tuben, die die Butter vor dem Schmelzen schützen. Auch Schmelzkäse, der nicht kühl gelagert wird, ist eine gute Idee, um daraus leckere Pastasauce zu machen.
Grundnahrungsmittel in der Outdoorküche: Reis, Nudeln, Getreide, Kartoffeln
Grundnahrungsmittel wie Nudeln, für Wanderer zum Beispiel in kompakter Form als gepresste Asianudeln, Reis, Getreide wie Quinoa, Linsen oder Couscous sind die Basisaustattung. Dazu kommen Kartoffeln, wahlweise Süßkartoffeln, Karotten oder Zwiebeln. Mit diesen Lebensmitteln kannst du sicher sein, dass du satt wirst und hast eine Grundlage für viele Gerichte. Kartoffeln lassen sich auch in gedörrter Variante einpacken. So halten sie länger und sind leichter.
Im Wohnmobil lohnt es sich Mehl, Zucker und Eier einzupacken. Daraus lassen sich herrlich einfache und leckere Gerichte zaubern wie Spätzle, süße und herzhafte Pfannkuchen und Omelett. Wenn du im Camper-Schrank Platz hast, dann kannst du auch ein paar Konserven für alle Fälle einpacken. Bohnen, Mais, gestückelte Tomaten – mit all dem kannst du dein Essen aufwerten.
Gut in den Tag: Frühstück
Müsli, Cornflakes, Getreidebrei oder Haferflocken sind nahrhaft und einfach zu transportieren. Zusammen mit Milchpulver, wahlweise Mandelmilchpulver für Veganer, ist das Frühstück eine leichte Angelegenheit. Ein Tipp: Magermilchpulver ist länger haltbar als normales Milchpulver. Dazu kommen getrocknete Früchte, die du dir vorab in deiner liebsten Mischung abfüllen kann. Zum Beispiel Datteln, Aprikosen, Rosinen, Kokosflocken und Nüsse, die die Extraportion an Energie liefern. Wer kein Fan von Müsli und Co ist, kann auf Knäckebrot, Pumpernickel oder Cracker zurückgreifen, die mit kleinen Portionen Brotaufstrich gut schmecken .
Snacks für zwischendurch
Für Wanderer ist es wichtig auch kleine Snacks für zwischendurch einzuplanen, damit man bei Kräften bleibt. Auch hier sind getrocknete Früchte, Studentenfutter, Traubenzucker oder auch süße Snacks wie Gummibärchen oder Schokoriegel eine gute Idee. Übrigens: Kartoffelchips in kleinen Packung sind ebenfalls ein lecker Snack, haben aber noch einen weiteren Vorteil, sie brennen so gut, dass sie ideal als Anzünder herhalten können, wenn das Feuer bei nassen Wetterbedingungen einfach nicht zünden will.
Regional kaufen: Frisches vor Ort
Viele frische Lebensmittel lassen sich nicht lange aufbewahren und sind zudem schwer zu transportieren. Ein paar Kartoffeln, vielleicht ein paar Karotten, Äpfel und Banane, viel mehr braucht man nicht einpacken. Was sich aber lohnt: Unterwegs nach Märkten und kleinen Läden Ausschau halten. So bekommst du günstige und frische Erzeugnisse aus der Region. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern bringt dir gleich dein Urlaubsziel auch kulinarisch näher. Wenn du also einen Markt findest, dann decke dich mit frischen Lebensmitteln ein. Paprika, Tomaten, Salat, vielleicht ein gutes Stück Käse oder gar Fleisch und Fisch aus der Region.
Outdoor-Rezepte: Leckere und gesunde Gerichte für unterwegs
Einfach, schnell und am besten in einem Topf: Eintöpfe, Suppen und One-Pot-Pasta sind nicht ohne Grund die Klassiker der Outdoorküche. Aber auch Pfannengerichte, Salate oder Rezepte, die sich am Lagerfeuer zubereiten lassen kommen in Frage. Hier kommen unsere Lieblingsrezepte für zwei Portionen, die je nach Geschmack und vorhandenen Zutaten angepasst werden können.
Pikanter Linseneintopf mit Kartoffeln
Basics: Linsen, Karotten, Kartoffeln, Gewürze, Tomatenmark
Koche ein bis zwei Tassen Linsen (am besten gelbe, sie haben die kürzeste Kochzeit) ohne Salz im Wasser gar. Schneide in der Zwischenzeit eine Karotte und eine große Kartoffel in kleine Würfel. Wenn die Linsen fast gar sind, also noch einen kleinen Biss haben, kannst du die Karotten und Kartoffeln hinzugeben. Würze alles mit einen Suppenwürfel oder Gewürzen deiner Wahl und gebe einen Esslöffel Tomatenmark dazu. Besonders gut passen hier scharfe oder arabische Gewürze für den Extra-Pfiff. Mit etwas Essig kannst du dm Linseneintopf noch ein wenig Raffinesse geben.
One-Pot-Pasta
Basics: Nudeln, Dosentomaten, Öl, Dosenmais, Gewürze
Ein einfaches Rezept für One-Pot-Pasta ist dieses hier: Gebe rund 200g Nudeln in einen Topf, dazu eine Dose gestückelte Tomaten, Gemüse aus der Dose wie Mais oder Kidneybohnen, eine große Tasse Wasser, eine Esslöffel Öl und Gewürze deiner Wahl.
Alles zusammen köchelst du so lange, bis die Nudeln al dente sind. Gegebenenfalls musst du noch etwas Wasser nachfüllen. Dieses Basisrezept ist offen für Interpretationen: Gebe frisches Gemüse wie Tomaten oder Zwiebeln dazu, Käse oder frische Kräuter – je nachdem, was du gerade da hast.
Schön deftig: Käsespätzle
Basics: Eier, Mehl, Wasser, Käse, Gewürze, Zwiebeln
Um Käsespätzle selbst zu machen, braucht man einen Teigschaber oder Löffel oder ein Schneidebrett, mit denen du die Spätzle ins Wasser schaben oder drücken kannst.
Das Grundrezept für zwei Portionen sind 250 g Mehl, 3 Eier,1/2 EL Öl, 125 ml Wasser und 2 TL Salz. Verrühre alles zu einem zähflüssigen Teig, dazu brauchst du kein Rührgerät, nur etwas Museklkraft und Ausdauer. Lasse in der Zwischenzeit gesalzenes Wasser aufkochen und drücke den Teig entweder durch die Löcher eines grobmaschigen Siebes oder schabe sie von einem Schneidebrett direkt in den Topf. Sobald die Spätzle an die Wasseroberfläche kommen, kannst du sie aus dem Wasser fischen und in eine Schüssel geben. Über die warmen Spätzle gibst du geriebenen Käse oder vermischst die noch warmen Spätzle mit Schmelzkäse. Wenn du willst, kannst du Zwiebeln kleinschneiden und in der Pfanne braun anschwitzen und diese dann über die fertig gemischten Käsespätzle geben.
Couscoussalat
Basics: Couscous, Gemüse, Gewürze, Essig, Öl
Für zwei Personen gibst du eine große Tasse Couscous in eine Schüssel und übergießt ihn mit einer Tasse kochendem Wasser, das du mit einem Brühwürfel oder Salz und anderen Gewürzen gemischt hast. Lasse den Couscous zugedeckt rund fünf Minuten quellen und dann abkühlen. Der Salat schmeckt aber auch lauwarm gut. In der Zwischenzeit kannst du alles schnippeln, was dein Vorrat hergibt: Gurke, Paprika, Tomate. Alternativ kannst du Dosengemüse dazugeben. Gebe zu allem einen EL Essig und eine EL Öl. Vermische alles und würze ggf. nach einmal nach. Vielleicht hast du noch etwas Brot übrig, dann kannst du das in einer Pfanne anbraten und ebenfalls hinzugeben.
Lagerfeuer: Gemüse grillen
Basics: Gemüse, Gewürze, Öl, Alufolie
Wer am Lagerfeuer grillen will und etwas Zeit im Gepäck hat, der kann mit Maiskolben, Kartoffeln und anderem Gemüse einen echten Gaumenschmaus mit Lagerfeuerromantik zaubern. Packe dafür einfach alles an Gemüse in Alufolie ein, was du hast, am besten eignen sich Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Maiskolben. Gebe über das jeweilige Gemüse einen Schluck Öl und Gewürz, verpacke das ganze fest und lege die Päckchen direkt in die Glut. Nun heißt es abwarten. Hole die Kartoffeln nach ca. 45 Minuten aus dem Feuer und teste, ob sie schon gar sind. Tomaten, Zucchini oder Parika dauern nur einen Bruchteil der Zeit.
Die Königsdisziplin Dessert: Heiße Schokobanane
Basics: Banane, Schokolade, Alufolie
Wenn wir schon am Feuer sind, Schokobanane ist einfach nur lecker! Die einfachste Methode ist, die Banane so wie sie ist in der Schale direkt in die nicht mehr so heiße Glut zu legen. Noch leckerer ist die Methode mit Schokolade. Schneide dafür die Bananenschale längs ein und stopfe ein paar Rippen Schokolade oder Stücke eines Schokoriegels in die Frucht. Alternativ kannst du auch Honig, Erdnussbutter oder Zucker verwenden. Packe die Banane gut in Alufolie und lege sie direkt in die Glut. Die Banane ist dann fertig, wenn sie außen schwarz ist.
Titelbild: © Depositphoto – Logan Bannatyne