Einzigartige Landschaft, paradiesische Strände und jahrtausendalte Kulturschätze. Ägypten zählt zu den faszinierendsten Reisezielen der Welt und steht besonders bei Pauschalurlaubern hoch im Kurs. Wie sich das afrikanische Land sozial verträglich und abseits der Touristenpfade bereisen lässt, lest ihr hier.
Es scheint, als vertragen sich bestimmte Reiseziele und sanfter Tourismus nicht so recht. Ägypten, Land der Pyramiden und Pharaonen genauso wie der All-Inclusive-Hotelanlagen, die sich eines neben dem anderen an den Stränden von Hurghada und Safaga reihen. Doch Urlaub ist, was man selbst daraus macht. Letzten Endes entscheidet der Verbraucher, ob er den verlockenden Preisen der Pauschalreisen nachgibt, oder ob er eine umweltfreundliche Art des Reisens wählt, die einen näher an Menschen und Kultur bringt und so auch für die Einheimischen gewinnbringend ist.
Größter Emissionsgrund in der Tourismusbranche sind Flugreisen. Da es zurzeit leider keine Fährverbindungen von Italien nach Ägypten gibt, bleibt nur die Anreise mit dem Flugzeug. Wer sich vor Ort möglichst umweltschonend fortbewegen möchte, nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel.
Abenteuer Zugreise in Ägypten
Zentrale Anlaufstelle, um sich mit dem Zug in alle Ecken des Landes zu bewegen ist der Hauptbahnhof Kairos, Ramsis Station. Für europäische Verhältnisse, sehr günstige Direktverbindungen gibt es zum Beispiel von hier nach Alexandria, Luxor und Minyā. Für weite Strecken bieten sich Nachtzüge mit Schlafkabinen an, während man für kürzere Entfernungen, mit den regelmäßig verkehrenden Schnellzügen, bequem von A nach B fahren kann. In jedem Fall sollte man genügend Zeit einkalkulieren, da auf den Bahnhöfen in Ägypten oft hektisches Treiben herrscht und sich an den Ticketschaltern lange Schlangen bilden.
Möchte man am selben Tag zurück fahren oder in eine andere Stadt weiter reisen, sollte man bereits morgens das Ticket kaufen. Denn viele Züge sind am Abend ausgebucht. Wer einen Platz im Zug ergattert hat, kann während der Fahrt atemberaubende Landschaftsbilder bestaunen – ein bleibendes Erlebnis.
Alles inklusive?
Sich um nichts kümmern müssen, den Alltag hinter sich lassen und Kraft tanken. Das scheint für viele Urlauber besonders bei Pauschalreisen mit großen Hotelanlagen zu gelingen. Mit wenigen Klicks ist der Traumurlaub gebucht. Die Unterkunft lässt keine Wünsche offen, vom großen Buffet bis zur Kinderbetreuung. Da stört es auch nicht, dass man für die Pauschalreise, im Gegensatz zur individuell geplanten, meist tiefer in die Tasche greifen muss und man während dem Urlaub kaum flexibel ist.
Das die gerne gebuchten All-Inclusive-Hotels sich oft als wahre Ressourcenschleudern entpuppen, wird schlicht ignoriert. Zudem kommt der Profit der großen Hotelanlagen, besonders in ärmeren Ländern wie Ägypten, kaum bei der einheimischen Bevölkerung an.
Wer während seiner Reise die Menschen vor Ort unterstützen möchte, übernachtet in von Einheimischen geführten, landestypischen Unterkünften. Großer Vorteil hierbei: Die unmittelbare Nähe zu Land und Kultur.
Paradies für Taucher – das Leid der Korallenriffe
Die traumhafte Strände am Roten Meer locken jeden Monat hunderttausende Urlauber an. Mit der faszinierenden Unterwasserwelt und bunten Korallenriffen gilt Ägypten als wahres Taucher-Paradies. Doch Massentourismus, der giftige Abgase und Abfälle mit sich bringt, bedroht die Lebenswelt der Tiere und Pflanzen unter Wasser. Unvorsichtige Taucher schädigen zudem schon mit kleinsten Berührungen und dem Aufwirbeln von Sediment die Riffe.
Eine Studie der Initiative „Reef Check“ fand heraus, dass ein Riff etwa 6000 Tauchgänge im Jahr übersteht, ohne einen Schaden davon zu tragen. Dem Konzept des nachhaltigen Taucherlebnisses erlebt man in Ägypten in der Bucht al-Kuadim und der dort ansässigen Subex-Basis nach. Pro Tauchgang dürfen maximal 25 Taucher ins Wasser. Dabei teilen sich jeweils fünf Wassersportler einen Riffabschnitt.
Achtet man beim Tauchen darauf, ob der Veranstalter einen nachhaltigen Tourismus pflegt, tut man nicht nur etwas für die Umwelt, man genießt die einzigartige Schönheit der Riffe mit anderen Augen. Und trifft noch dazu unter Wasser mehr Fische als Taucher.
Titelbild: © Depositphoto – Patryk Kośmider
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