Smartphone mit Aufsatzlinse

Kamerazubehör fürs Smartphone

Wir haben letztens festgestellt, dass man durchaus auch nur mit dem halbwegs aktuellen Smartphone bewaffnet, auf Reisen sehr gute fotografische Ergebnisse erzielen kann. Heute betrachten wir, welches Kamerazubehör dennoch interessant sein kann.

Dank mehrerer verbauten Kameras können aktuelle Smartphones mehr als nur den bisher üblichen Weitwinkel-Bereich abdecken, der in etwa dem Blickwinkelbereich von ca. 26-30 mm (Kleinbild-Äquivalent) entspricht. Viele haben eine zusätzliche „Tele“-Linse verbaut, die eher einem Normalobjektiv entspricht, und starken Zuwachs erleben aktuell Telefone mit einer zusätzlichen Superweitwinkel-Optik.

Wenn diese Möglichkeit bei dem eigenen Telefon fehlt, können Aufsatzlinsen helfen und die Möglichkeiten auf  Fisheye, Makro- oder Telebrennweiten erweitern. Außerdem haben wir dann den Vorteil von echtem optischer Vergrößerung, anstelle einer digitalen Ausschnittsvergrößerung – die es zur Not aber auch mal tut.

Aufsatzlinsen

Smartphone-Aufsatzlinse – Photo by Phil Desforges on Unsplash

Was Aufsatzlinsen betrifft, ist das Angebot riesig, und von „Schrott“ bis zu hochwertigen Optiken ist alles dabei. Bei verschiedenen Onlineshops tummelt sich ein Sammelsourim verschiedenster Linsen, die alle identisch zu sein scheinen und für wenig Geld verkauft werden. Oft sogar im Mehrfachpack – von Fisheye, Superweitwinkel, Makro und Tele alles dabei für etwa 20,- €. Sowas kann man mal ausprobieren (wenn man den Gedanken der Nachhaltigkeit beiseite schiebt), aber realistisch betrachtet kann keine gute Qualität zu erwarten sein. Wie war es noch gleich? Wenn etwas zu gut klingt um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch.

Hilft es außerdem der Kreativität, 10 verschiedene Linsen dabei zu haben? Meiner Meinung nach ist es besser, sich auch hier auf wenige gute Linsen zu beschränken. Das dazu kaufen, was das Telefon nicht eh schon besser eingebaut hat, also vielleicht eine gute Tele- oder Makro-Linse.

Interessant und von hoher Qualität sind z.B. die Linsen der Hersteller Moment in Verbindung mit passenden Hüllen, in die man die Linse direkt einrasten kann. (Diese gibt es auch integriert mit Zusatz-Akku für iPhone 7 und 8).

Darf´s noch mehr Kamerazubehör sein?

Grundsätzlich sind Smartphones ja nicht so griffig wie „richtige“ Spiegelreflex- oder Systemkameras, die oft einen ausgeprägten Handgriff und, je nach Hersteller, mehrere dedizierte Buttons oder Einstellräder zur Steuerung der verschiedenen Funktionen haben. Das Smartphone fühlt sich ohne Hülle doch manchmal wie ein flutschiges Stück Seife an, das einem dann eher unelegant aus der Hand gleitet und den Boden küsst – wohl dem, der sein teueres Stück mit einer Schutzhülle * und Panzerfolie geschützt hat!

Daher kann es durchaus sinnvoll sein, bei längeren Fotosessions mit dem Smartphone auf Handgriff-Ansätze oder Halterungen* zurückzugreifen, die eine einhändige Bedienung erlaubt und einen eigenen, per Bluetooth verbundenen Auslöseknopf haben.

Mit einem sogenannten Gimbal (z.B. dieser hier *) hat man einen mehrachsigen Stabilisator dabei, in den man das Smartphone packt, und der in diesem Beispiel sogar Zoom- und Schwenk-Bewegungen erlaubt und für Videofilmer sehr interessant ist.

Stative * sind dabei behilflich, verwacklungsfreie Aufnahmen hinzubekommen – z.B. wenn man längere Belichtungen vornehmen möchte wie bei Nachtaufnahmen. In Verbindung mit den neuen Nacht-Modi neuerer Smartphones sind teilweise (wie beim iPhone 11) bis zu 30 Sekunden lange Aufnahmen möglich, wenn das Telefon bemerkt, dass es absolut stabil steht.

Smartphone auf Stativ

Für Videofilmer sind Beleuchtung * & Mikrofone * interessant, die sich mit dem Smartphone koppeln lassen und Interview-ähnliche Videoaufnahmen ermöglichen. Das ist vielleicht nicht für jede Reise wichtig, aber für den einen oder anderen dennoch interessant – so kann man z.B. unterwegs für das eigene Reiseblog oder YouTube kurze Filme drehen.

Fazit – was will ich machen?

Wenn man all diese oben genannten Dinge kauft und mit auf die Reise nimmt, hat man wahrscheinlich schon fast wieder ein Transportproblem sowie die Herausforderung, all das auch einzusetzen und nicht den richtigen Moment zu verpassen. Es kann auch zu einem gewissen Stress führen – das Gefühl, all das tolle Kamerazubehör, das man gekauft hat, auch benutzen zu müssen. Das ist natürlich nicht wirklich erholsam, also sollte man sich vorher überlegen, was einem auf Reisen wirklich wichtig ist. Sich nicht zu sehr zu belasten und mit ein oder zwei fototechnischen Accessoires aufzubrechen ist mein Tipp dazu.

Titelbild: Photo by Artem Beliaikin on Unsplash